Stellen Sie sich vor, der Rauchmelder schlägt Alarm und niemand informiert die Feuerwehr! Vernetzte Rauchmelder geben den Alarm weiter und können insbe-sondere für Menschen mit körperlichen Einschränkungen lebensrettend sein. Darauf weisen die Malteser zum bundesweiten Tag des Rauchmelders am 13. November hin.
Rauchmelder warnen bei der Entwicklung von gefährlichem Brandrauch sofort mit einem lauten akustischen Signal. Bei einer Vernetzung mit dem Malteser Hausnotrufsystem wird die Warnung automatisch an die rund um die Uhr besetzte Malteser Servicezentrale weitergeleitet, die im Ernstfall ohne weitere Zeitverzögerung die Feuerwehr alarmiert. „So wird die Feuerwehr schnell informiert – auch wenn der Bewohner körperlich selbst dazu nicht in der Lage ist, wenn er wegen gefährlicher Brandgase bewusstlos oder gar nicht zuhause ist“, erläutert Peter Wegener, Leiter Hausnotruf bei den Maltesern in Mainz.
Inzwischen gilt bundesweit für alle Neubauten und – mit Ausnahme von Sachsen – für Bestandsbauten die Pflicht, Rauchmelder in Fluren, Schlaf- und Kinderzimmern zu installieren. Dennoch haben viele Eigentümer in selbstgenutzten Immobilien keine oder zu wenige Rauchmelder. Darauf macht die bundesweite Initiative „Rauchmelder retten Leben“ aufmerksam, die seit 2006 jährlich an einem Freitag, dem 13., den Tag des Rauchmelders ausruft. Besonders fatal ist diese Tatsache bei Senioren, denn für Menschen im höheren Lebensalter steige das Risiko, bei einem Wohnungsbrand ums Leben zu kommen: Laut Statistischem Bundesamt sind 61 Prozent der Brandtoten in Deutschland über 60 Jahre alt.
Geruchssinn nimmt im Alter ab, Rauchmelder werden schlechter gehört
Menschen im Alter sind aus verschiedenen Gründen überdurchschnittlich oft von Wohnungsbränden betroffen, erklärt die Initiative „Rauchmelder retten Leben“. Die Sinneswahrnehmung nimmt ab, vor allem nachts „schläft“ der Geruchssinn und auch Rauchmelder werden schlechter gehört. Außerdem benötigen ältere Menschen mehr Zeit, um auf unvorhergesehene Situationen zu reagieren. Das Gedächtnis lässt nach, weshalb öfter elektrische Geräte wie Herd, Heizdecke, Bügeleisen oder Wasserkocher nicht ausgeschaltet werden. Wenn die Mobilität eingeschränkt ist, können sich ältere Menschen nicht mehr so schnell in Sicherheit bringen. Das gilt auch für viele Menschen mit Behinderung.
Kombination von Hausnotruf und Rauchmeldern
Menschen im Alter und mit gesundheitlichen Einschränkungen empfehlen die Malteser daher die Kombination von Hausnotruf und Rauchmeldern. Das Hausnotrufsystem selbst bietet rund um die Uhr schnelle Hilfe im medizinischen Notfall. Auf Knopfdruck wird eine Sprechverbindung zu den Mitarbeitenden in der Servicezentrale aufgebaut, die mit Blick auf die gespeicherten persönlichen Daten umgehend die notwendige Hilfe in die Wege leiten: Je nach Bedarf wird eine Kontaktperson, Mitarbeitende der Malteser oder direkt der Rettungsdienst informiert. Für die ergänzenden Rauchmelder übernehmen die Malteser neben der Installation an der Zimmerdecke auch die jährliche Wartung und den Batteriewechsel.
Derzeit vertrauen bundesweit über 130.000 Menschen auf das Hausnotrufsystem der Malteser. Die meisten der 617 Notrufe, die von Januar bis September 2020 von einem Malteser Rauchmelder im Bundesgebiet ausgingen, seien zwar nur eine Folge von Dampf und Rauch nach kleineren Missgeschicken in der Küche gewesen. Doch im gleichen Zeitraum wurde 80 Mal die Feuerwehr alarmiert, um Schlimmeres zu verhindern. „Viele Situationen lassen sich schnell per Telefon klären, doch wenn es eindeutig einen Brand gibt oder wir Zweifel haben, ob unsere Kunden die Situation im Griff haben, melden wir das sofort der örtlichen Feuerwehr“, sagt Peter Wegener. Und die rücke lieber einmal zu viel aus, als einmal zu wenig.