Personen mit Demenz sollen sich wieder in der Mitte der Gesellschaft bewegen können. Aus diesem Grund haben die Malteser das Konzept des Demenzlotsen entwickelt. Betroffenen und Angehörigen soll der Alltag erleichtert und so verhindert werden, dass sie sich aus der Gesellschaft zurückziehen und ausgeschlossen fühlen. Ein erster wichtiger Schritt ist die Schulung der Malteser für Mitarbeitende in Unternehmen mit Kundenkontakt. Die nächste Schulung findet statt am Samstag, 23. April, 9.00 bis 16.00 Uhr, in der Dienststelle der Malteser, Bieberer Straße 131, in Obertshausen.
2020 nahmen mehr als 150 Teilnehmende aus der Region Offenbach an den Schulungen teil. Demenzlotsen verfügen nach der Schulung über die Fähigkeit, Anzeichen einer Demenz zu erkennen und sensibel zu kommunizieren. Sie sind „Ersthelfer“, die Verständnis für die Situation der Personen mit Demenz haben und bei Bedarf weiterführende Unterstützung vermitteln bzw. hinzuziehen. Dieses Know-how wird überall dort benötigt, wo Menschen täglich unterwegs sind – von Bäckereien, Kaufhäusern über Apotheken, öffentlichen Einrichtungen bis hin zu Behörden/Verwaltungen. Von den Schulungen profitieren die Mitarbeitenden in Unternehmen, die als Multiplikatoren dienen und ihr Wissen an Kollegen und im privaten Bereich weitergeben können.
Der richtige Umgang mit Personen mit Demenz spricht zudem für eine gute Unternehmensphilosophie. Die beteiligten Einrichtungen erhalten nach der Schulung einen öffentlichkeitswirksamen Aufkleber, der gut sichtbar für alle Kunden angebracht werden kann und auf eine demenzfreundliche Einrichtung hinweist. Nach der Schulung werden die Teilnehmenden weiterhin auf Wunsch fachlich begleitet, denn die Demenzlotsen haben ein/n feste/n Ansprechpartner/in bei den Maltesern und können zudem an Netzwerktreffen teilnehmen. Im Rahmen der Netzwerktreffen besteht die Möglichkeit, sich mit anderen Engagierten auszutauschen und Fortbildungsmöglichkeiten im Bereich Demenz wahrzunehmen.
„Malteser Demenzlotsen“ werden gefördert durch Emma und Wilhelm Spahn-Stiftung
2013 gründete Emma Spahn eine gemeinnützige Stiftung, um Bedürftigen besonders im Alter zu helfen. Die geborene Obertshausenerin starb 2015 mit fast 100 Jahren. Die Eheleute Emma und Wilhelm Spahn leiteten von 1950 bis 1980 die Firma Willy Spahn Lederwaren. Schon zu Lebzeiten spendeten sie für soziale Zwecke. Die Stiftung unterstützt das Projekt finanziell mit 10.000 Euro.
Weitere Informationen und Anmeldungen zur Schulung: Alexander Rudolf, Beauftragter Stadt und Kreis Offenbach, Telefon: 06104/4067940, E-Mail: beauftragter.offenbach@malteser.org und bei Bianca Knerr-Müller, Referentin Demenz und Leben im Alter der Malteser in Hessen/Rheinland-Pfalz und Saarland, Telefon: 06232/6778-20, E-Mail: bianca.knerr-mueller@malteser.org