Nach vier Jahren Pause war es endlich wieder soweit: Vom 1. bis 8. Oktober reisten hunderte Menschen mit Behinderung und Malteser Ehrenamtliche nach Rom. Neben den schönsten Kirchen Roms gab es auch eine Privataudienz beim Heiligen Vater. Pilger und Pilgerinnen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen sowie 21 Malteser, die ehrenamtlich helfend begleiteten, brachen am 1. Oktober mit einem barrierefreien Bus aus der Diözese Mainz nach Rom auf – auch aus Rodgau-Weiskirchen waren drei Pilger mit dabei.
Sie sind Teil der größten deutschen Wallfahrt für Menschen mit Behinderung in die Ewige Stadt. Organisiert vom Malteser Hilfsdienst und unterstützt von Helfenden, Ärzten, Krankenschwestern, Pflegern und Seelsorgern können auch diejenigen, die zum Beispiel mit ihrem Rollstuhl keine Treppen und holprigen Kopfsteinpflasterwege bewältigen können und betreut oder gepflegt werden müssen, eine unvergessliche Reise machen. „Mit unserem barrierefreien Bus sind wir, inklusive einer Zwischenübernachtung, rund zwei Tage nach Rom unterwegs“, sagt Rainer Faust von den Maltesern Obertshausen, der bereits die 9. Wallfahrt begleitet. Während der Reise entsteht oft ein reger Austausch mit den – zunächst vielleicht fremden – Sitznachbarn. Mal wird mit allen gesungen und gebetet, mal ausgeruht, vor allem stimmen sich jedoch alle in Vorfreude auf die touristischen Ziele ein. „In Rom treffen wir dann mit den anderen rund 600 Pilgern aus allen Teilen Deutschlands zusammen“, weiß Rainer Faust.
Die Wallfahrt steht unter dem Motto „Unser tägliches Brot gib uns heute“. Zu den Highlights gehörten neben heiligen Messen in den schönsten Kirchen Roms auch eine Audienz beim Heiligen Vater, eine Besichtigung des Vatikans und ein Empfang in der Villa Malta auf dem Aventin. Etwas außerhalb von Rom in barrierefreien Unterkünften untergebracht, fahren die insgesamt 17 Busse im Konvoi mit Polizeieskorte durch den trubeligen Verkehr der italienischen Hautstadt bis zum jeweiligen Ziel. „Die Römer und der Vatikan machen ganz viel für unsere mobil eingeschränkten Pilger möglich – das ist großartig und einmalig“, betont er. Alle Teilnehmenden kamen mit zahlreichen Erinnerungen im Gepäck zurück, die sie sicherlich ihr Leben lang begleiten werden.